11 Tipps für mehr Nachhaltigkeit in der Küche
Gesund und nachhaltig Kochen heißt für mich nicht nur pflanzliche umweltfreundliche Ernährung und gut ist. Es gehört noch etwas mehr dazu. Eine gewisse Verantwortung steckt in so vielen unserer täglichen Handlungen. Hier ein paar nette kleine Anregungen, die mich täglich begleiten.
Zeit lassen
Aromen können sich viel besser verbinden, wenn du Gerichte nicht auf höchster Stufe kochst, röstest, brätst oder backst. Bei einem schonenden Kochvorgang bleiben Nährstoffe besser erhalten. Und zudem verbrauchst du weniger Strom.
Einweichen
Vegane und leidenschaftliche "Unverpackt"-Einkäufer wissen, was jetzt kommt. Wenn du Hülsenfrüchte und Reis über Nacht in kaltem Wasser einweichst, verkürzt sich die Kochzeit um mehr als die Hälfte – und du sparst obendrein Strom und Zeit.
Gute Küchenutensilien
Zum nachhaltigen Kochen gehört für mich auch ein guter Topf, denn hochwertige Töpfe halten sehr lange ihre Hitze. So kannst du zum Beispiel den Gemüseeintopf einmal aufkochen und bei geschlossenem Deckel auf dem ausgeschalteten Herd weiter garen lassen. Ich kann sagen, dass ich eine tiefe emotionale Bindung zu meinen Töpfen aufgebaut habe. Ich hab sie schon so lange und sie machen mich jeden Tag mit ihrer hervorragenden Leistung glücklich – und satt.
Weniger Wasser ist mehr
Manche neigen dazu, alles in viel zu viel Wasser zu kochen. Was den Kochvorgang erheblich verlängert, weil erst das Wasser lange erhitzen muss, und zudem gehen Nährstoffe verloren. Das beste Beispiel sind Salzkartoffeln. In ca. einer halben Tasse Wasser aufgekocht, Salz dazu und bei geschlossenem Deckel auf niedriger Hitze gargekocht, werden sie quasi ganz sanft vom zirkulierenden Wasserdampf gedünstet. Wasserdampf ist eine tolle Methode, gesund, nachhaltig und schonend zu kochen.
Umluft
Erst als ich begann, Rezepte für mein Buch "For Food and Love" zu entwickeln, bin ich auf die gute Umluft gekommen. Bei Umluft verteilt sich die heiße Luft im Ofen gleichmäßiger als bei Ober- und Unterhitze. Das heißt, der Ofen kann niedriger eingestellt werden. Ich heize mit Umluft den Ofen nur noch 1-2 Minuten vor. Ich kenne kein Gericht, das nur dann gelingt, wenn du ewig vorheizt. Fazit: Umluft spart Energie, Zeit und Geld.
Finde den passenden Deckel
Ein Deckel, der den Topf optimal abdeckt, hält die Hitze so viel besser. Und der Herd muss nicht unnötig weiterheizen.
Resteverwertung
Aus Essensresten können häufig wundervolle Dinge gekocht werden. Zum Beispiel aus übriggebliebenen Kartoffeln kannst d uam am nächsten Tag Bratkartoffeln in der Pfanne zaubern. Oder aus dem übriggebliebenen Eintopf wird, sobald püriert, plötzlich ein Aufstrich. Auch aus Schalen, die sonst auf dem Biomüll oder Kompost landen, lassen sich noch wunderbare Dinge kochen. Aus Spargelschalen kannst du eine Suppe oder aus Gemüseresten Gemüsepaste bereiten.
Wir werfen in Deutschland pro Kopf und Jahr ca. 75 kg Lebensmittel weg. Darum hilft der nächste Punkt in der Liste ebenfalls, das zu vermeiden.
Einkaufen
Jedes Kochen beginnt mit Einkaufen. Zum nachhaltigen Einkaufen habe ich eine extra Liste gemacht, sonst hätten die Tipps diese Aufzählung hier noch gesprengt. 🙂
Gefrierbeutel wiederverwenden
Nach Gebrauch auswaschen und trocken. So haben es meine Oma und Uroma schon gemacht. Die Tüten halten jahrelang. Auch wenn das Einfrieren von Lebensmittel nicht unbedingt ayurvedisch ist, ist es mir wichtig, diesen Punkt hier anzubringen.
Bettgaren
Super slow cooking. Eine Sache, die meine Uroma gerne gemacht hat. Die Kartoffeln aufkochen. In eine Wolldecke packen und ab ins Bett und gut zudecken. Wenn meine Familie dann hungrig vom Feld nach Hause kam, waren die Kartoffeln perfekt gar. Das funktioniert auch super mit Reis, Brokkoli oder Blumenkohl. Bettgaren ist superschonend für Strom, den Erhalt von Nährstoofen und Vitaminen, und schont zudem den Geldbeutel. Heutzutage, wo so viele aus dem Homeoffice arbeiten, ist das doch einen Versuch wert, oder? Zum Rezept.
Kompostieren
Wir alle produzieren Biomüll, und besonders die, die sich vegan, gesund und nachhaltig ernähren. Die Überreste kanst du, wenn ein Garten vorhanden ist, wunderbar durch kompostieren in wertvolle Erde verwandeln, über die sich deine Pflanzen später freuen. Übrigens: das geht auch in Stadtwohnung mit Hilfe zum Beispiel der Wurmkiste, sodass deine Balkonbepflanzung ebenfalls in den Genuss von "homemade" Erde kommt.
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