Nachhaltig leben in Berlin (und überall)
Ob es die große Auswahl an veganen Restaurants und Supermärkten ist, die öffentlichen Verkehrsmittel, die einen an jedes letzte Eck in Berlin bringen, das Car- oder (was sonst Räder besitzt-) Sharing. Die Kolonien an Eltern, die ihre Kinder in Fahrradanhängern von Kita nach Hause und einmal durch den Prenzlauer Berg fahren. Oder Unverpacktläden, die ein Sortiment haben, bei denen sogar Tante Emma-Läden vom Glauben abfallen. Oder Flughäfen bauen, die nie eröffnen.. (Sorry, ich glaube er hat nun mit etwas Verzögerung eröffnet).
Ohne Frage, Berlin ist eine Bubble, die wenig mit dem restlichen Land oder der restlichen Welt zu tun hat. (Eine wunderbare Ausnahme ist Bhutan. Dort hat sich das ganze Land in die Verfassung geschrieben, Nachhaltigkeit förmlich zu atmen.)
Doch wie kann ich noch nachhaltiger in Berlin leben?
Ich würde damit anfangen, früher schlafen zu gehen, um pünktlich beim Wochenmarkt um die Ecke beim lokalen Bauern des Vertrauens einkaufen zu gehen. Natürlich mit Jutesäcken im Schlepptau und wenn es noch ein paar Oliven sein dürfen, gerne auch ein Glas mit Schraubverschluss. Halte Ausschau nach regionalem Obst und Gemüse. Dann kann ich nicht behaupten, dass kurz vor Schluss alles schon ausverkauft war und doch in den EDEKA stapfen muss, um die Papaya aus Mexiko zu kaufen.
Die ganzen Einkäufe könnten nach Hause geschleppt werden, was fast ein Workout in der Gym ersetzt, anstatt die Drive Now-App zu öffnen und nach dem nächsten Auto zu suchen, das mich und mein Gemüse bequem nach Hause bringt.
Dieses Gemüse könnte ich in der heimischen Küche schnippeln und die am Vorabend eingeweichten Bohnen mitkochen. Das ganze bedeutet mehr Aufwand, aber macht weniger Müll als letzte Woche, denn da ähnelte ich eher einem Faultier, das es grade so geschafft hat, dem Lieferservice-Dude die Türe zu öffne. Zumindest war das Essen vegan.
Vielleicht würde ich mich entscheiden, nächsten Sommer nicht nach Malle zu fliegen und stattdessen die wunderschönen Seen um Berlin zu erkundschaften.
Ich würde für Weihnachten ein neues Kleid im Vintage Laden kaufen und nicht das Kleid von ZARA, welches laut Instagram jeder trägt. Ich würde endlich aufhören zu rauchen, um nicht noch für noch mehr Zigarettenstummel im Ozean zu sorgen. Ich würde den Müll, den ich mache, gewissenhaft trennen, und wenn ich auf dem Gehweg an einer Plastikverpackung vorbeilaufe, sie aufheben und im nächsten Mülleimer entsorgen.
Ich würde so viele Shampoo-Seifen testen, bis ich endlich die für mich ideale gefunden habe. Ich würde meinen Balkon mit Blumen bepflanzen, auf denen Bienen und andere Insekten gerne landen und mit bepackten Beinchen weiterziehen.
Und ich würde auf allen Fridays for Future-Demos mit großem Schild stehen. Bei Wahlen mein Kreuzchen setzen.
Mit Freunden und Familie über Veränderungen in unserer Gesellschaft reden, vegane Rezepte austauschen, dazu stehen, ein nachhaltiges Leben zu führen, und mir für die Zukunft weltweit zu erhoffen, den Klimawandel in den Griff zu bekommen.
Ach, im Grunde gibt es so viele Möglichkeiten, wie du und ich nachhaltiger leben können, egal in welcher Stadt wir uns aufhalten, und ganz ohne viel Aufwand.
An manchen Tagen fällt es leichter als an anderen, doch sich darüber bewusst zu sein und neugierig zu bleiben neue, andere Wege einzuschlagen, das ist der wahre erste Schritt, und der funktioniert in Berlin ebenso wie in London, Istanbul oder Tokio.
Das könnte dich auch interessieren
Bio aus gutem Grund
Ich lebe in Berlin-Mitte und in meinem Dunstkreis habe ich die Möglichkeit, in sechs verschiedenen Biomärkten einkaufen zu gehen. Bio ist auf dem V...
7 Lebensmittel, die in keiner veganen & nachhaltigen Küche fehlen dürfen
Nachhaltiges Kochen gelingt ganz einfach mit richtigen Grundstock an Lebensmitteln, die in der Küche nicht fehlen dürfen. ...