Diese ewige Selbstliebe - den Ansatz überdenken

In Deutschland bekommen wir es nicht hin, für das Gemeinwohl Abstand zu halten und für das Leben Anderer kleinste Abstriche zu machen. Viel eher wollen wir wieder Party machen, in Restaurants gehen und einfach wieder zurück ins normale Leben. Dass das in einer weltweiten Pandemie einfach nicht möglich ist, geht vielen zu weit. Ist das nicht traurig?

Dieses Verhalten kann auch mit dem menschengemachten Klimawandel gleichgesetzt werden. Es kümmert uns doch gar nicht wirklich, dass in anderen Ländern Menschen durch Naturkatastrophen ihr zu Hause oder Leben verlieren. Wir spüren den Klimawandel schließlich nicht, wenn wir im Sommer in unseren klimatisierten Büros sitzen. 

Um so lustiger, dass Selbstliebe der neue Boom ist. In Büchern, Blogs, Instagram, und es gibt sogar Ausbildungen dafür. Vielleicht sollte man eher mit der Nächstenliebe für Mitmenschen, Tiere und Natur versuchen Profit zu machen?

Dass man erst sich selbst lieben muss, um andere zu lieben, mag sein. Und es scheint, wir haben da dringend Nachholbedarf: Beginnt diese nicht schon mit dem Pflegen, Schützen und Ehren des eigenen Körpers? Daran scheitern so viele von uns so regelmäßig: Wie sollen wir in einem Körper, der von Fast Food genährt wird, den ganzen Tag in einem engen Büro mit schlechter Luft vor dem Computer sitzend und abends auf der Couch liegend, uns als Mensch und geschweige denn die Natur lieben?

Wie ist Selbstliebe möglich, wenn wir vergessen haben, was liebevolle Fürsorge für unseren Körper überhaupt ist? Genannt Selbstfürsorge, selbst - für - sich - sorgen!

Vielleicht bietet sich jedem Einzelnen jeden Tag eine wunderbare Chance: Wenn wir unserem Essen beginnen, liebevevoller umzugehen, dann ist die Liebe zu allem um uns herum viel leichter. Und der Weg geebnet zur Liebe für uns selbst.

Denn was könnte uns mehr Liebe schenken, als ein Gericht, das mit Freude und Hingabe gekocht ist, uns nährt und glücklich macht und am Leben hält?